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Devisen-Futures
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Devisen-Futures
("foreign currency futures",
Fremdwährungs-Futures) ordnen sich ganz dem Kreis der "financial
futures" ein, in dessen Ordnung in gleicher Stellung
Aktien-,
Index- und
Zins-Futures obenan stehen.
Ein Devisen-Futures als solcher stellt sich äußerlich dar als ein zuvor
maßgeschneiderter, also hoch standardisierter, nach börslichem Muster
aufgelegter und gehandelter, zweiseitig* bindender
Kontrakt, der den
einen Teil rechtlich verpflichtet, eine in ihrer Höhe normierte Summe
einer bestimmten Basiswährung zu einem festgelegten zukünftigen Zeitpunkt
(dem "Termin") gegen eine als Preismaß gewählte Gegenwährung zu einem
marktmäßig festgesetzten Wechselkurs (dem maßgeblichen Devisen-Futureskurs)
anzukaufen (= Long-Futures-Position), die Gegenpartei dazu, das festgeschriebene
Volumen an Devisen der anderen Seite zu denselben eben benannten Geschäftsbedingungen
zu verkaufen (= Short-Futures-Position).
[* Tatsächlich
schaltet sich wie bei allen Börsengeschäften mit Terminkontrakten, so
auch hier, jedes Mal in dem Augenblick eines Geschäftsabschlusses in
Devisen-Futures das Clearinghaus
("clearing house") der Terminbörse in das beschlossene Vertragsverhältnis
ein, wodurch eben das Clearinghaus zur unmittelbaren Gegenpartei ("counterpart",
Kontrepartie) für beide Teile wird. Überdies sei nicht versäumt, in
dieser Note die besondere Stellung der Zentralabrechnungsstelle hervorzuheben,
die ihr im Zuge der Abwicklung von Devisen-Futuresgeschäften zufällt,
mit besonderer Rücksicht auf die Auswirkung des "marking
to market" auf die tägliche Wertfortschreibung bei dem gesamten
Vorgang.]
Nach der vorstehenden Deutung erscheinen
Devisen-Futures, durchgehalten bis zur abschließenden Geltendmachung
("final settlement"), gleichsam im Lichte herkömmlicher Termingeschäfte
in Valuten (Devisentermingeschäfte, Devisenforwards, "currency forward
contracts", "foreign exchange forwards", "forex
forwards", "FX-Forwards"),
indes ausgestaltet als börsennotierte, standardisierte, d.i.
einheitlich geregelte Kontrakte. Der praktischen Anschauung nach bieten
Devisen-Futures eine willkommene Ergänzung und Bereicherung der Zahlungsmittelmärkte
("foreign exchange market", "FX-market"), zumal als eine
sinnvolle, in vielerlei Hinsicht nützliche Ausweichmöglichkeit gegenüber
dem Segment der "klassischen" Devisenterminmärkte.
Die
vorliegende Abhandlung stellt im Folgenden schwerpunktmäßig ab auf die
Gruppe derjenigen Devisen-Futures, die in der gegenwärtigsten Gegenwart
an der CME Globex® (vorher: am International
Monetary Market (IMM), eine Abteilung der CME) notiert und gehandelt
werden. Die Globex® – die elektronische Handelsplattform
der US-amerikanischen Terminbörse
Chicago
Mercantile Exchange (CME Group Inc.) – ist gemessen am
Handelsvolumen und an der Angebotsbreite schon seit Langem die für Devisen-Futures
weltweit tonangebende Terminbörse. An diesem Handelsplatz hat die Teilnahme
bekundende Händlerschaft Zugriff auf einen offenen, im höchsten Grad
liquiden und transparenten Markt, der rund 90 verschiedene Terminkontraktarten
("currency futures contracts") zwischen allen maßgeblichen Währungen
der Welt umspannt. – Außer an der CME Globex® zu Chicago
und London (CME
Europe) werden Devisen-Futures, neben anderen, sonst noch gehandelt
an der
ICE
Futures U.S. (vordem bekannt als New York Board of Trade,
NYBOT), an der
National Stock Exchange
of India (NSE), der
Metropolitan Stock Exchange of India Ltd. (MSEI), der
B3 - Brasil Bolsa
Balcao S. A. (Brazilian Stock Exchange), der
Moscow Exchange (MOEX),
der Tokyo Financial
Exchange (TFX), der
Singapore Exchange
(SGX), der
Euronext,
der Mexican Derivatives
Exchange (MexDer), sowie Futures auf 12 ausgewählte Devisen-Paare
endlich auch an der
Eurex
(Eurex Exchange).
An der Chicago Mercantile Exchange (CME, "The Merc") lassen
sich Devisen-Futures für sämtliche der im Weltmaßstab heutzutage bedeutendsten
Währungen handeln ("majors", "hard currencies"). Diese
werden am dortigen Platz zu den geregelten Börsenzeiten ("regular
trading hours" RTH und "extended trading hours" ETH) übergreifend
durch elektronische Netze hindurch über die hauseigene Handelsplattform
Globex® umgesetzt.* Marktteilnehmern im börslichen
Segment des Devisenterminmarktes bietet sich somit an der CME die Gelegenheit,
kurze Handelspausen ("maintenance") von 16:00 bis 17:00 Uhr Chicago
Zeit (CT) abgerechnet, ihre Börsengeschäfte werktags praktisch ganz
ohne Schließzeiten durchgehend zu betreiben. Doch werden an der "Merc"
nicht nur die Währungen ersten Ranges, nämlich Euro, Japanischer Yen,
Britisches Pfund Sterling, Australischer Dollar, Schweizer Franken,
Kanadischer Dollar, Mexikanischer Peso, Chinesischer Renminbi (Yuan)
und Neuseeland-Dollar gegen den US-Dollar, sondern auch eine stattliche
Reihe von Währungen zweiten und dritten Ranges ("minors"), so
namentlich Südafrikanische Rand, Brasilianische Real, Ungarische Forint,
Tschechische Kronen bis hin zu Israelische Schekel ("emerging market
currency pairs"), gegeneinander auf Termin umgesetzt.
[* Hinweis:
Der nach alter Weise durchgeführte Rufhandel ("open outcry",
"pit trading") auf dem Börsenparkett der CME wurde nach Handelsschluss
vom 2. Juli 2015 infolge schwindender Umsätze endgültig eingestellt.]

Jeder
Devisen-Futures hat eine sich gleich bleibende, börsenseits eindeutig
festgesetzte Anzahl an Währungseinheiten (Volumen, "(notional) principal";
"trading unit", "contract size", "lot") in der
jeweiligen unterliegenden Valuta ("underlying") zum Gegenstand.
Dieser feststehende Geldbetrag in der Basiswährung ist dem Kaufgut des
Futures gleichgesetzt. Sein Umfang ist allemal wohl abgestimmt auf die
besonderen praktischen Bedürfnisse des Finanzverkehrs in Bezug auf die
betreffende Währung. Beispielsweise liegen den nach Zahl der gehandelten
Kontrakte ("volume")
ganz zu oberst stehenden Devisen-Futures, angefangen mit dem derzeit
umsatzstärksten Devisen-Futures der CME: dem
Euro FX Futures,
ein fester Währungsbetrag von 125000
Euro (€), sodann, nach unten gereiht, dem
Australische
Dollar-Futures 100000
A$, dem
Britische
Pfund-Futures 62500 Pfund
(£), dem
Yen-Futures 12500000
japanische Yen (¥), dem
Kanadische
Dollar-Futures 100000 Can$,
dem Futures auf
Mexikanische
Peso 500000 MXN und endlich dem
Schweizer
Franken-Futures 125000
CHF als Kontraktumfang in der gegebenen Währung zugrunde.* Daneben
bestehen sehr zum Wohlgefallen kleinerer Händler zu allen genannten
Währungen auch Kontrakte kleineren ("E-mini") oder kleinsten ("E-micro")
Umfangs (vgl. hierüber die einschlägigen
Kontraktspezifikationen der
CME).
[* Anmerkung:
Zur schnellen und einfachen Identifizierung der verschiedenen Währungen
werden im Devisenhandel wie auch im weltumspannenden Zahlungsverkehr
überhaupt die von Seite der
International
Organization for Standardization (ISO 4217) genormten
Währungs-Schriftkürzungen
verwendet, die sich aus jeweils drei Buchstaben zusammensetzen. Bei
der Stellung von Devisenkursen für die verschiedenen Währungspaare ("currency
pairs") bezeichnet der erste Teil des Kürzels (die drei ersten Buchstaben
von links) die zu bewertende Währungseinheit (Basiswährung, fixe Währung,
"unit currency", "base currency", "primary currency"),
der zweite Teil die variable Währung (Gegenwährung, sekundäre Währung,
Quotierungswährung, "price currency", "counter currency",
"quote currency", "term currency"): So bspw. "USDJPY"
für US-Dollar (USD) im Vergleich zum japanischen Yen (JPY), der hierbei
das Preismaß je Einheit für die Basiswährung US-Dollar abgibt.]
Ein
Devisenkurs ("foreign
exchange rate", "currency quotation") ist in Systemen
flexibler Wechselkurse naturgemäß eine variable Größe ("floating").
Im lebendigen Marktverkehr beziffert er als eine solche den laufenden
Geldpreis je Einheit einer in Frage stehenden Währung, ausgedrückt in
äquivalenten Mengeneinheiten einer anderen, als Preismaß gewählten Währung,
das ist das gegenseitige Austauschverhältnis (intervalutarischer Kurs,
"rate of exchange", "nominal exchange rate") zweier Währungen
("currency pairs"). Ein Devisenkurs von angenommen 1,19 im Währungspaar
EUR/USD mit dem Euro als Basiswährung sagt z.B.
aus, dass ein Euro genau je 1,19 US-Dollar eintauscht. Offenbar lassen
sich die im Devisenhandel hervorgebrachten Kurse aus doppelter Blickrichtung
betrachten. Wird etwa eine ausländische oder eine aus einem anderen
Währungsgebiet stammende Währungseinheit in bestimmten Mengen der heimischen
Währung ausgedrückt, so spricht man banküblich von einer
direkten Quotation ("direct
quote"), umgekehrt von einer indirekten
Quotation ("indirect quote"). Der direkten Methode der
Quotation von Devisenkursen ("foreign exchange quotes") bedienen
sich auch die Notierungsusancen der Chicago Mercantile Exchange,
geradeso wie die vieler anderer Börsen. Hier erscheinen die Kursnotizen
für die bedeutendsten Devisen-Futures im Maßgut der Währung US-Dollar
– der internationalen Leitwährung ("reserve currency") und Referenzwährung
der Vereinigten Staaten von Amerika ("reference currency"; "numéraire",
allgemeine Recheneinheit) in direkter Notierung eben gemäß "American
terms". Als ein ordentlicher Terminkurs ("forward exchange rate")
bezieht sich der heutige Kurs eines Devisen-Futures ("futures exchange
rate"; Terminwechselkurs) stets und ausnahmslos auf das zukünftige
Austauschverhältnis, gewendet auf den Zeitpunkt der Fälligkeit des Futures.
Die
Futureskurse der im Weltmaßstab belangreichsten Währungen notieren an
der elektronischen Handelsstätte Globex® der CME Group
also nach "American terms", und zwar in der folgenden Weise: der
Euro FX Futures notiert mit der an der Börse jeweils ausgehandelten
(und damit von Handel zu Handel veränderlichen) Menge an US-$ je
1€, Kurse von Britische
Pfund-Futures mit der ausgehandelten Menge an US-$ je
1£, der Futures auf Kanadische
Dollar mit der Menge an US-$ je
1C$ usw., wie soeben dargelegt
aus Sicht der Vereinigten Staaten in Form der
Preisnotierung ("direct
quotation", "American terms"), vom Standpunkt der übrigen
Länder in Form der Mengennotierung
("indirect quotation", "European terms").* Zudem
lassen sich am Börsenplatz zu Chicago umsatzstärkere Devisen auch via
sogenannter "cross-rate"-Futures ("crosses"; "currency pairs")
unmittelbar, also ohne Einbeziehung des US-Dollar, gegeneinander auf
Termin handeln ("pairs trading").
[* Die Notierungsweise
von Devisen-Futures an der "Merc" unterscheidet sich, abgesehen vom
Euro (EUR), dem Britischen Pfund (GBP), dem Australischen Dollar (AUD)
und dem Neuseeland-Dollar (NZD), damit offenbar von den bestehenden
Usancen am Devisenkassa- und OTC-Devisenterminmarkt, die dort genau
umgekehrt erfolgt.]
Wie
durch die Börsenregeln genauer bestimmt, ist das festgesetzte Quantum
in der einem andienungsfähigen Devisen-Futures unterliegenden Fremdwährung
bei Eintritt der Terminfälligkeit
mit einer ganz bestimmten, dem Schlussabrechnungskurs (Liquidationskurs,
"exchange delivery settlement price" EDSP) entsprechenden Menge
an US-Dollar (im Falle von "cross-rate"-Futures auch mit Franken, Yen
usw.) zu bezahlen. Der wahrhaftige Kaufpreis aus dem Futures, der im
Falle der Wertstellung für das zugrunde liegende Volumen in der fixen
Währung zum Termin zu entrichten wäre, variiert sonach von Handel zu
Handel gleichmäßig mit dem wechselnden Futureskurs. Seine Höhe beläuft
sich im Ganzen stets auf den mit den aufsummierten Einzelsalden der
täglichen Aufrechnung ("mark
to market") verrechneten Liquidationskurs. Der Kurs eines Devisen-Futures
erfüllt dadurch aus sich heraus eine Doppelfunktion: Er ist einerseits
am Ende bestimmend für das quantitative Austauschverhältnis der betreffenden
Währungen im Falle einer effektiven Abwickelung des Devisen-Futures
bei Terminfälligkeit und andererseits zugleich auch dem einzelnen Händler
Maßstab für die laufende Gewinn- und Verlustbemessung während der Haltezeit
des Futures.
Wer
beispielsweise an der Chicago Mercantile Exchange einen Euro
FX* Futures eines Termins kauft ("long"
geht; Plusposition), übernimmt damit die "unbedingte" Verpflichtung,
am 3. Mittwoch im Fälligkeitsmonat ("maturity date"; "value
date") des Futures den unterliegenden Kontraktumfang von 125000€
bei einer vom Clearinghaus der Börse anerkannten Bank abzunehmen und
diese Menge an Euro-Währungseinheiten mit US-Dollar im Gegenwert von
"125000 x [EDSP]" zu bezahlen.
Der EDSP bezeichnet hierbei den zwei Tage vorher zum Ende der Laufzeit
an der Terminbörse förmlich festgestellten Schlussabrechnungspreis im
terminfälligen Kontrakt ("final settlement price"). Zuständig
für die ordnungsgemäße Ermittlung dieses Preises ist ein besonderer
Ausschuss der Börse: das "Trading Floor Pit Committee" der CME.
[* FX ist
die Abkürzung von engl. "foreign exchange", oder
kurz "forex":
»fremde Währung; Devisen«.]
Der
Preisausdruck für den EDSP eines Devisen-Futures stimmt in seiner förmlichen
Notierungsweise mit jenem für die festgestellten Futureskurse aus dem
laufenden Handel in seinem Markt überein. Er ist somit gleichermaßen
gemünzt regelmäßig auf je eine Mengeneinheit in der nämlichen
Basiswährung. Der Hauptzweck eines EDSP ist ein doppelter: Er besteht
1.) in der Funktion einer Referenzgröße zum Zwecke der letztmaligen
Bewertung und Abrechnung von Devisen-Futures und 2.) in der Regulierung
aller bei Terminfälligkeit noch unvollzogen gebliebener Positionen auf
dem betreffenden Kontraktmarkt zum EDSP. Ein zu Ende gegangener Futures-Kontrakt
auf Devisen ist im Regulierungsfall folglich nicht auf der Grundlage
des am Börsentage bei Gründung der Futures-Position vereinbarten "historischen"
Terminkurses (Einstandspreis) zu
erfüllen, sondern
stets und ausnahmslos zum EDSP des Fälligkeitstages. Beläuft der EDSP
sich bei Fälligkeit des Euro FX-Kontrakts z.B.
auf 1,3400 US-$/Euro, so sind am 3. Mittwoch des Terminmonats vom Käufer
("Long") 125000 x 1,3400 =
167500 US-$ für die vom Verkäufer
des Futures („Short“) im Austausch zu liefernden 125000€
zu bezahlen. Der Transfer läuft dabei über der Clearingstelle weiter
durch das
Continuous Linked Settlement System (CLS) hin zu einer zugelassenen
Bank. Der Schlussabrechnungspreis EDSP statt des Einstandskurses kann
der Schlussabrechnung von Devisen-Futures ohne Bedenken deshalb zugrunde
gelegt werden, weil jeder fällige Kontrakt schon vorher während seiner
Laufzeit im Rahmen des von der Terminbörse angeschlossenen
Clearinghauses vorgenommenen
"marking to market"
durch Clearing und Settlement in tagtäglicher Wiederkehr einer Neubewertung
unterzogen worden ist. Erst dieses Verfahren gewährleistet, dass die
durch die laufend umschlagenden Verhältnisse auf den Devisenterminmärkten
notwendig gewordenen pekuniären Ausgleichungen auf den davon berührten
Margin-Konten ihre gebührende Berücksichtigung finden.
Werden
Positionen in Devisen-Futures also nicht, wie üblich, vorzeitig durch
ein Gegengeschäft
glattgestellt, sondern stattdessen bis zu ihrem Fälligkeitstermin durchgehalten,
so ist der Verpflichtung zur Lieferung (bei Short-Positionen) bzw. Abnahme
und Bezahlung (bei Long-Positionen) der zugrunde liegenden Währungssumme
bei allen eine Realerfüllung erfordernden Futures in jedem Falle nachzukommen
("unbedingtes Termingeschäft"). Ausnahmen hiervon müssen sich Futures
auf den Brasilianischen Real, den Chinesischen Renminbi/Yuan,
den Südkoreanischen Won und den Russischen Rubel gefallen
lassen, die an der CME im Falle ihres Durchhaltens der mangelnden Konvertibilität
wegen, den nicht lieferungsfähigen Forwards (NDFs) vergleichbar, notwendig
durch Barausgleich
("cash settlement") in der sekundären Währung zu regulieren sind.
Da
Börsenpreise für Devisen-Futures sich faktisch in einem ständigen Wechsel
befinden, wird der EDSP sich mehr als wahrscheinlich von dem eingangs
bei Abschluss des Futuresgeschäftes festgestellten Futureskurs um einen
gewissen Unterschiedsbetrag entfernt haben. Ein sich einstellender
Gewinn oder Verlust aus einer
Handelsspekulation (Trade) mit Devisen-Futures nimmt sein Maß überhaupt
von dem Abstand, entweder zwischen Einstands- und Glattstellungspreis
des Futures vor Fälligkeit (siehe darüber auch das
Beispiel der nächsten
Seite) oder zwischen Einstandspreis und EDSP, sofern der Kontrakt bis
zur Fälligkeit behalten wird.
Kursnotierungen
von Devisen-Futures richten sich für gewöhnlich, wie oben bereits darauf
hingewiesen, gemäß den Musterbestimmungen der Börsen jeweils nur auf
eine Mengeneinheit in der unterliegenden Basiswährung. An der
CME erscheint der Kursausdruck durchweg in Gestalt von Dezimalzahlen,
gemessen in der üblichen Weise in US-Dollar und US-Cent je Währungseinheit(en)
der (dollar-)fremden Währung. Mit der Normierung der Preissetzung liegt
zugleich auch die Zahl der notierten Nachkommastellen ("points")
exakt fest: So wird beispielshalber der Euro FX Futures am IMM konstant
genau mit fünf Dezimalstellen rechts vom Komma kotiert*. Exemplarisch
mag ein zulässiger Kurs somit lauten:
1,19645.
Der bei Abschluss von Geschäften in Devisen-Futures an der Börse ermittelte
Futures-Preis (Kontrakt-Preis)
richtet sich in Anlehnung an klassische Devisentermingeschäfte ("forwards"),
von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, jeweils auf denjenigen Preis,
der bei Fälligkeit des Futures für eine Währungseinheit des Kontraktumfangs
bar zu bezahlen wäre: in unserem Beispiel ist dies also der Preis, hier
ausgedrückt in US-Dollar und Cent, für einen (1) Euro von 125000
€ insgesamt. Da indes der Kontrakt-Preis für Futures nicht sogleich
mit Zustandekommen des Terminkontraktgeschäfts (Begründungsgeschäft)
zu entrichten ist und er ohnehin fortan dem täglichen Buchungsschnitt
"marking to market" unterzogen wird, dient ein Futureskurs als solcher
zuvörderst dem Zweck einer Referenz- und Rechengröße zur Wert- und Gewinnbemessung.
[* Der Sprachregelung
im internationalen Devisenhandel gemäß wird die minimal zulässige Schrittweite
einer Kursvariation von Devisen-Futures mitunter auch als "pip"
benannt. Ein "pip" (Pip = Punkt, Dezimalstelle; "price in points",
"price interest point") nimmt bei der Stellung einer Kursnotiz
je nach dem Genauigkeitsbedürfnis Bezug auf die Variation einer bestimmten
Nachkommastelle um den Ziffernwert 1, d.i.
in aller Regel die vierte oder fünfte und damit zumeist auch letzte
Stelle nach dem Komma einer Kursnotiz. Die voraufgehenden Ziffernelemente
heißen "figures", 100 pips "big figure", die nachfolgenden
dagegen nennt man "pipettes".]
Die
Terminbörsen
statten ihre derivaten Produkte in Devisen-Futures von Haus aus mit
allerlei Attributen aus. So liegt im Handelsverkehr der "foreign currency
futures" regelmäßig nicht nur die jeweilige Menge an Währungseinheiten
(Schlusseinheit) als auch die quantitative Notierungsform, also wie
Devisen-Futureskurse in den einzelnen Devisenmärkten in Zahlen zu messen
und zu publizieren sind, für jede Kontraktart in börsenseitig standardisierter
Form fest, sondern in gleicher Weise auch Merkmale, wie die Aufeinanderfolge
der nebeneinander gelisteten Monatstermine ("contract months"),
der erste und letzte Handelstag des Futures sowie gegebenenfalls die
administrativen Positionsobergrenzen
und Preislimite als endlich noch die zur Öffnung von Positionen erforderten
Margin-Sätze. Neben der Festlegung
der vorstehend erwähnten Attribute wird von den Terminbörsen darüber
hinaus für jede Kontraktart die geringstmögliche Kursschwankung (Mindestkursvariation,
im Fachjargon oft als "tick"
bezeichnet), die zwischen zwei aufeinander folgenden Abschlüssen ("trades")
möglich ist, auf Dauer fix vorgegeben. So kann bspw. der Kurs eines
Euro FX Futures, ausgehend von der oben genannten Kursnotiz von
1,19645, nach einer angenommenen geringstmöglichen
Schwankung im Kurse sich nur auf 1,19650
("up-tick") oder auf 1,19640 ("down-tick")
stellen. Alle anderen Kurse, die innerhalb dieser Schrittweite liegen,
sind unzulässig. Indessen muss ein Futureskurs bei fortlaufenden Notierungen
nicht zwingend immer lediglich um eine bestimmte festgeschriebene Zahl
an Basispunkten ("tick", "pip") variieren. Abschlüsse
zum letzten Stand des Kurses resp. zu höheren oder tieferen Kursen vom
Vielfachen eines Mindeständerungsbetrages zwischen zwei aufeinander
folgenden "trades" sind im Handel mit Devisen-Futures natürlich ebenso
gut jederzeit möglich.
Einer
solchen geringstmöglichen Schrittweite bei Futures ("tick") lässt
sich stets zugleich ein ganz bestimmter Geldwert beimessen: Gemäß dem
Regelwerk der Terminbörse CME beispielsweise entspricht im Euro
FX Futuresmarkt eine minimale Kursänderung um genau 5 Basispunkte, wie
anhand der vorstehenden Beispiels-Kursnotiz leicht zu ersehen, einem
Gegenwert von genau 0,00005 US-Dollar ("tick size") je Euro.
Auf einen Geldbetrag umgerechnet, den ein "tick" im Euro FX Futures-Kontrakt
repräsentiert, erhält man bei einem festgesetzten Kontraktvolumen von
125000 Euro folglich einen
"tick"-Wert von 0,00005 US-$ x 125000
Euro/Kontrakt = 6,25 US-$ ("tick-value"). Ein höchstzulässiger
Kurs, um den ein Devisen-Futures im Handelsverkehr schwanken kann ("daily
price limit"), findet sich allerdings an den Börsen nicht.
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Devisen-Futures

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